Lohnt es sich, wenn gerade mal tote-hose, und keiner sonst online ist, sich die Zeit mir der Jagd auf KI Trader zu vertreiben? Rechtfertigt die Beute den Aufwand?
Der Preuissche Nationalanzeiger ist der Sache nachgegangen und hat sich dieser Frage in einem einstündigen Experiment gewidmet.
Jagdgebiet
Für den Test wurde ein Jagdgebiet an der Küste eines feindlichen Hafens gewählt, das unweit eines anlaufbaren Stützpunkts in Schlagdistanz liegt. So ist jederzeit ein Rückzug möglich, sollten überlegene Kräfte auftauchen, und die Beute kann schnell in Sicherheit gebracht werden.

Das Jagschiff liegt in Luv unter der Küste vor Anker oder steht luvseitig in günstiger Position auf und ab, den Kurs stehts so, daß es schnell in Fahrt kommt, sollte sich ein lohnendes Ziel präsentieren und die Jagd beginnen. Es empfiehlt sich die generelle Windentwicklung im Auge zu behalten und die Warteposition so zu wählen, daß rasch ein Kurs Richtung Heimat angelegt werden kann, sollte die feindliche Küstenwache den Jäger zum Gejagten machen wollen.
Um die Trader schnell zu entern, werden sie zunächst mit Ketten-Salven auf etwa die Hälfte der Segelfläche heruntergeschossen und dann gestoppt. Ist der Gegner größer, wie Beispielweise ein Indiaman oder eine LGV, so empfiehlt es sich zumächst die feindliche Crew zu reduzieren. Dazu wird die Seitenpanzerung des Gegner leeseitig angeschossen und dann Kartätschenfeuer zum Einsatz gebracht, bis ein Entern statthaft erscheint und der Gegner aufgestoppt wird.
Rattlesnake Heavy
Für die Jagd in Küstennähe, wo vornehmlich Trader-Briggs und -Snows die Beute bilden ist eine kleine Korvette wie die Rattlesnake durchaus hinreichend. Aber auch die Prince de Neufchâtel oder eine Snow sind hier gute Jagdschiffe.

Mit 24 Pfünder Karronaden und einigen 6 Pfünder Longs kann die wendige Korvette durchaus Austeilen und wenn sie schnell gebaut ist auch schnell wieder Abstand gewinnen, sollte das notwendig sein. Beim entern größerer Schiffe ist jedoch die Crew von lediglich 130 Mann zu bedenken.

Pirate Frigate
Für die Jagd außerhalb von Küstennähe, wo man eher auf Le Gros Ventre trifft, die etwas mehr Crew haben, emfpiehlt es sich ein etwas größeres Schiff zu nehmen. Die Pirate Frigate ist schnell und läuft ausgezeichnet Höhe und ist mit ihren 18 Pfündern hinreichend bewaffnet für die Jagd nach Handelsschiffen. Sie hat außerdem bereits 50 Preparation wenn es daran geht das Entern vorzubereiten.

Der Anstrich trifft sicher nicht Jedermanns Geschmack, hat aber den Vorteil das er einen gewissen Tarneffekt aufweist. Ob das im PvP von Vorteil ist?
Diese Version ist ausschließlich mit Longs ausgestattet, denn bei einer leichten Bauweise kann das Schiff wenig Einstecken und sollte daher das Gefecht mit überlegenem Gegner außerhalb von Karronaden-Reichweite aufnehmen. Auf die Entfernung ist die Penetrationswirkung der feindlichen Geschütze deutlich Reduziert und es steht genug Raum für ein Abbruch des Gefechts zur Verfügung.

Die Beute
Es wurden von jedem Schiff jeweils eine Traders-Brigg und eine -Snow gekapert. Danach hatte der Laderaum einen Füllstand erreicht, der die Zuladung einer weiteren Beute fraglich erscheinen ließ und die Fracht wurde zur Basis gebracht und das Schiff gewechselt. Gedauert haben die beiden Fahrten etwa vierzig Minuten.

Für die Versenkung der Handelsschiffe gab es zusätzlich noch 12.967 Reales und 142 XP gutgeschrieben.
Fazit
Gemessen an der investierten Zeit erscheint die Ausbeute an Holz und Dublonen nicht unangemessen. Der Verkauf des Gold-Ingots brachte noch etwas mehr als 500.000 Reales als zusätzlichen Bonus. Für eine Zeit in der gerade sonst nichts los ist, erscheint mir das Kapern von KI Tradern ein gutes Zubrot zu bringen und damit ein lohnenswerter Zeitvertreib zu sein.